Barnstormers – Legenden der Lüfte

Unlängst bin ich über Facebook auf eine Veranstaltung aufmerksam geworden, das von biplanes.de veranstaltete „Barnstormers BBQ“. Der Begriff „Barnstormers“ war mir zwar bekannt, aber ich musste mich dringend etwas eingehender damit beschäftigen.

Als Barnstormer wurden zwischen den 1920er und 1930er Jahren, jene Piloten bezeichnet, die in den U.S.A. mit ihren fliegenden Kisten von Dorf zu Dorf, beziehungsweise Stadt zu Stadt getingelt sind um mit Ihren Flugzeugen mehr oder minder waghalsige Kunststücke vorzuführen.

Barnstormer waren sehr häufig ehemalige Militär-Piloten aus dem ersten Weltkrieg, die sich nach Ende des Krieges für wenig Geld Flugzeuge aus Militärbeständen kauften. Sie lebten mehr oder weniger ein Vagabundenleben, flogen Einzeln oder in Grüppchen, landeten bei Sunset auf irgendwelchen Feldern um dann bei einem Lagerfeuer unter den Tragflächen Ihre Flugzeuge zu nächtigen.
Wenn sie einen Ort gefunden hatten der gute Einnahmen versprach, ermöglichten sie der Bevölkerung Rundflüge, die damals noch begeistert angenommen wurden, oder zeigten spektakuläre Kunstflugmanöver bei denen es nicht selten zu Unfällen mit tödlichem Ausgang kam.
Selbst das Wingwalking ging aus der goldenen Zeit der Barnstormer hervor.
Manche Barnstormer boten auch eine Flugausbildung an oder verkauften Flugzeuge.
Cinematisch wurde dieses Thema in dem Film „The Great Waldo Pepper“ mit Robert Redford  aus dem Jahr 1975 verarbeitet.
Nach dem ersten Weltkrieg gab es so gut wie keine Regulierungen der allgemeinen Luftfahrt in den Vereinigten Staaten, als jedoch die tödlichen Flugunfälle bei den Barnstormer Shows zunahmen wurde diese Art der Unterhaltung eingeschränkt und auf zugelassene Flugplätze verlegt.
Die goldenen Zeiten der Barnstormer waren damit mehr oder minder vorüber.

1999 haben diese Idee der Barnstormers zwei amerikanische Piloten wieder aufgegriffen und sind mit Ihren historischen Maschinen auf dem Rückflug von einer Airshow auf dem Feld eines Farmers in Indiana gelandet, ursprünglich nur um ein paar Fotos zu machen.
Der Farmer hat die Landung bemerkt und dachte zuerst es handelt sich um einen Notfall, aber nachdem Ihm die Umstände der Landung erklärt wurden, lud er die beiden Piloten ein im nächsten Jahr und in der Tradition der Barnstormers wiederzukommen.

Daraus entwickelte sich im Laufe der kommenden Jahre ein kleines Festival, immer mehr Zuschauer sind gekommen, immer mehr Piloten haben in ihren historischen Flugzeugen teilgenommen.

biplanes.de hat diese traditionelle Idee, die an die goldenen Zeiten der Luftfahrt erinnert, 2006 in Deutschland aufgegriffen und lädt  Piloten historischer Flugzeuge zum „Barnstormers BBQ“ an wechselnden Orten ein und ich bin überglücklich 2016 dabei sein zu dürfen.

Ich werde dann, nachdem ich mich den ganzen Abend mit neuen Fliegerfreunden ausgetauscht habe, in Hirzenhain (EDFI)  zwischen dem 08.07 und dem 10.07. 2016 in bester Barnstormer Tradition im Schlafsack unter der Tragfläche der L-18C in der Nähe eines Lagerfeuers einschlafen und davon träumen wie das Fliegen einst war und welche Legenden daraus hervorgingen.

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